Beschreibung der Kirche und ihrer Ausstattung

Die St. Nicolai Kirche ist ein spätromanischer Bau und wurde das erste Mal 1240 in einem Kirchenverzeichnis erwähnt. Sie hat einen gotischen Turm und einen barocken Anbau, das sogenannte „Norderstück”, welches 1707 angebaut wurde. Der Innenraum der Kirche ist ca. 30 m lang und 7 m breit. Er besteht aus drei quadratisch gewölbten Jochen. Außerdem gibt es einen gewölbten Chor mit Apsis, den eingezogenen gotischen Westturm und einigen Erweiterungsbauten im Süden und Norden.

Turm und Glocken
Die Höhe des Westturms beträgt 28,50 m. Der Turm ist jünger als das Gebäude und hat in seinem Glockenstuhl vier Glocken. Eine von 1767, eine von 1934 und zwei, die 1962 eingebaut wurden.

Gewölbe und Deckenmalereien
Das ursprüngliche, noch erkennbare Tonnengewölbe bekam später ein gotisches Gewölbe. Die Gewölbemalereien wurden 1970 wiederentdeckt und  freigelegt. Dabei gelang es, im Kirchenschiff die Erstausmalung des 13. Jahrhunderts, die im mittleren Joch sogar noch zu 50% erhalten war, freizulegen und in ihrer Gesamtheit zu rekonstruieren. Die ursprüngliche Malerei im Chor war allerdings nicht mehr vorhanden, hier konnte eine spätgotische Gewölbemalerei wiederhergestellt werden.

Gestühl
Das Gestühl in der Kirche mit der Anordung von drei Blöcken ohne Mittelgang war früher in vielen Kirchen an der Westküste zu finden und hat sich in unserer Kirche erhalten. Die Bänke selbst stammen aus dem Jahre 1832.  Die Gestühlkästen im Chor wurden im 17. Jahrhundert für die Pastorenfamilie aufgestellt.

Altar
Der Altar aus dem Jahre 1643 und ist von dem Stedesander  Johann Schnittker  aus Lindenholz geschnitzt worden. Der Altar hat die Form eines lateinisches Kreuzes und hat in der Mitte eine farbige Darstellung des Letzten Abendmahls. Die anderen Bilder sind in einem gelblichen Farbton gehalten, wohl um Marmor oder Alabaster vorzutäuschen. Auf den unbeweglichen Flügeln und in den Seitenfeldern sind Szenen aus dem Leben Jesu dargestellt.

Kanzel
Die Kanzel wurde 13 Jahre früher von einem unbekannten Künstler geschnitzt. Sie zeigt in 6 Bogenfeldern Reliefszenen aus dem Leben Christi. In dem umlaufenden Sockel finden sich plattdeutsche Bibelzitate. Nach oben wird die Kanzel durch einen reich verzierten Kanzeldeckel abgeschlossen. Er trägt die einzige hochdeutsche Inschrift in der Kirche.

Taufstein
Der Taufstein in Form eines Kelches stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist aus Gotländer Kalkstein gefertigt. Es gibt auch ein Taufschale aus Messing mit der Verkündigung aus dem 16. Jahrhundert, sowie eine alte Taufwasserflasche aus dem 17. Jahrhundert.

Der Heilige Nikolaus
Die Statue des heiligen Nikolaus stammt aus der Zeit um 1300 und ist aus Eiche geschnitzt. Sie ist innen hohl. Außerdem gibt es in der Kirche noch weitere Figuren zu sehen: An der Nordwand  sind ein stehender Diakon und ein lesender Apostel zu sehen. Sie stammen aus der Zeit um 1520, genau wie eine sitzende Christusstatue links vom Altar.

Gemälde
Bemerkenswert sind auch die vielen Gemälde in der Kirche. Es  gibt zwei doppelseitig bemalte Bilder im Norderschiff (17. Jhd.), Pastorenbilder in der Sakristei und ein Ölgemälde aus dem 17. Jahrhundert, welches den Gekreuzigten darstellt.

Orgel
Die Orgel befindet sich auf der aus dem Jahre 1678 stammenden Westempore. Die Barockorgel aus dem Jahre 1735 von Klapmeyer wurde von dem Hamburger Orgelbauer Beckerath  1955/56 umgebaut, wobei die ursprüngliche Orgel zum Rückpositiv wurde.

Weitere Kostbarkeiten...
Unsere Kirche hat noch viele Kostbarkeiten zu bieten, z.B. eine „Confitentenlade” , in die Menschen, die das Abendmahl begehrten, einen Zettel mit ihren Namen steckten.. Es gibt einen eisernen Huthalter aus dem Jahre 1678 an der Westempore, sowie einen gedrechselten Huthalter aus dem 18. Jahrhundert. Viele Menschen haben auch schon in früheren Jahrhunderten Gegenstände für die Kirchengemeinde gespendet. So z.B. ein Klingelbeutel (1709), ein zweiarmiger Leuchter (1894),
eine silberne Abendmahlskanne (1897) und ein Votivschiff (1955).